Vatlära Satteins

Die Vatlära ist ein sehr bedeutendes Bodendenkmal.Im Bergsturz- und Zerreißungsgelände des Spiegelsteines liegt nordöstlich des Schwarzen Sees auf einem langgestreckten Waldhügel die Siedlung (Fluchtburg) Vatlära. 1939 erstmals erkannt, 1951 von Hild ergraben, 1953 fortgesetzt und 1957 beendet. Das Ergebnis bestätigt das größte bisher aufgefundene obertägige Bodendenkmal aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit in Vorarlberg, d.i. die Spätbronzezeit bzw. Urnenfelderzeit zwischen 1500 und 800 v.Chr. Vatlära ist wie eine natürliche Nord-Süd ausgerichtete Festung mit uneinnehmbaren Felsbändern auf der Nord- und Westseite, einem sehr steilen Ostabfall und dem nach Süden flach verlaufenden Gelände, an dem sich auch der Zugang (Hofeingang) befindet. Die heute verstürzten Mauern sind den Steilstufen aufgesetzt und dem Gelände entsprechend angepaßt. Die äußere Umfassungsmauer hat rund 180 m Länge, die heutige Höhe dieses verfallenen Mauerwerkes liegt zwischen 1 und 2 Metern; im Inneren der Anlage konnten drei "Höfe" festgestellt werden. In Hof 2 fand sich eine Feuerstelle (in Glaziallehm gebettet) mit Hornsteinabsplissen, einem kleinen Steinbeil, Schlackenstücken und Urnenfelderkeramik.

 

Quelle: Walgau Wiki


1954, Besichtigung der Valtlära mit Dr. Vonbank


Fluchtburgen

Eine Fluchtburg (Fliehburg) ist eine mehr oder weniger befestigtes Bauwerk, das als eine meist von Wällen umgebene Verteidigungsanlage bezeichnet werden, die nicht dauerhaft bewohnt wurde. Ein solches Objekt lag meist an einer schwer zugänglichen Stelle oder Anhöhe; die umgebenden Wälle waren sowohl Trockenmauerwerk als auch Erdwälle mit Palisaden. Türme bzw. Turmbauwerke waren zunächst nicht vorgesehen. Ein solches Refugium sollte einer lokal ansässigen Bevölkerung als kurzfristiger Rückzugsort bei drohender Gefahr oder kriegerischen Ereignissen dienen; nach Beendigung der Feindseligkeiten wurde die Anlage wieder geräumt. Aus solchen Fluchtburgen entstanden ab der Jahrtausendwende (1000/1100 n.Chr.) zT Ritterburgen, die über mehr Komfort sowie über Wehr- und Wohntürme verfügten.



Quelle: Walgau Wiki